Autos mit Steuervorteilen

E-Auto an der Ladestation
Lesedauer: 4 Minuten

Hi, ich bin’s, dein treuer Begleiter, dein Auto. Ich weiß, Autofahren ist teuer. Da sind zum einen die Anschaffungskosten für ein Fahrzeug, die kräftig zu Buche schlagen.Die Unterhaltskosten haben es ebenfalls in sich. Hinzu kommt, dass ich schließlich mit der Zeit Verschleißerscheinungen zeige. Außerdem musst du mit mir regelmäßig zum TÜV und zur ASU.

Die Gebühren sind nicht von Pappe. Und gefüttert werden will ich auch: Die Spritpreise befinden sich auf einem unangenehmen Dauerhoch und jeder Kilometer kostet. Da ist es doch nur selbstverständlich, dass du wenigstens versuchst, auf der Steuerseite möglichst viel Geld zu sparen – damit wir zwei noch möglichst viel Zeit auf der Straße verbringen können.

E-Mobile haben’s leichter – staatliche Förderung von Elektromobilität

Inzwischen hat es sich auch bei uns Kfz herumgesprochen: Die Anschaffung unserer Verwandten, die in irgendeiner Form elektrisch angetrieben werden, sei es rein elektrisch oder als Plug-in Hybrid, ist vergleichsweise teuer. Das gilt auch für Fahrzeuge mit einer Brennstoffzelle. Damit unsere Umwelt entlastet wird, die Feinstaubemissionen sinken und unser Klima sich nicht weiter durch CO2-Emissionen erwärmt, hat der Staat beschlossen, die Anschaffung von Elektroautos und Fahrzeugen mit Brennstoffzelle zu fördern – ist ja auch vernünftig, wenn du mich und meine Freunde mit Verbrennungsmotoren fragst.

Zurück zur Förderung: Für unsere elektrischen Freunde gibt es einen Umweltbonus: Seit 2016 wird vom Bund die Anschaffung eines Elektroautos sowie die Anschaffung eines Fahrzeugs mit einer Brennstoffzelle sowohl beim Kauf wie auch beim Leasing unterstützt. Das Maßnahmenpaket läuft bis 2025

Wie hoch fallen die Förderungen unserer elektrischen Freunde aus?

Für die Festlegung der Höhe der Förderung ist wichtig, was dein neuer bester Freund kostet. Ist dein Wunsch-Auto mit Elektromotor, Hybridantrieb oder Brennstoffzelle mit einem Listenpreis bis 40.000 € ausgezeichnet, kannst du einen Zuschuss von höchstens 6.000 € bekommen, seitdem die EU-Kommission im Februar 2020 einer höheren Fördersumme als bislang zugestimmt hat. Soll es hingegen einer meiner Freunde werden, der mehr als  40.000 € nach dem Listenpreis kosten soll und über eine der oben genannten Antriebsformen verfügt, kannst du eine Förderprämie von maximal 5.000 € erhalten.

Was sich zudem bei uns Vierrädlern herumgesprochen hat: Nach Entscheidung der EU-Kommission aus dem Februar 2020 lassen sich rückwirkend höhere Förderprämien beantragen. Früher galt für Autos mit einem Listenpreis von weniger als 40.000 € ein maximaler Zuschuss von 4.000 €. Sei also nicht so faul, denn du kannst dir unter Umständen 2.000 € zusätzliche Förderprämie sichern.

Übrigens: Lass dir am besten bei deinem Plug-in Hybrid vom Händler erklären, wie sich der Zuschuss berechnet und wie hoch der ausfällt, denn so genau kann ich dir das auch nicht erklären. Die berechnen dir die Fördersumme auf Basis von Kohlendioxidemission des Fahrzeuges und Reichweiten mit ausschließlich elektrischem Antrieb.

Du bist nicht wirklich der Formular-Typ?

Ich kenne dich ja nach all den Stunden auf der Straße auch schon ein bisschen und bin mir sicher: Du gehörst zu den Leuten, die einen Schweißausbruch bekommen, wenn sie ein Formular nur von weitem sehen. Natürlich ist die Beantragung der Zuschüsse bei der Anschaffung von Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid oder Brennstoffzellenantrieb mit einem gewissen Formularkrieg verbunden.

Aber Autohändler, die alle sehr daran interessiert sind, dass ihre Kunden zufrieden sind und bleiben, helfen beim Ausfüllen der nötigen Förderanträge sicher gern mit – da haben wir im Stau schon schlimmere Situationen überstanden. Du musst aber schon bei deinem Händler nachfragen. Freiwillig wird dir keiner anbieten, dich beim Verstehen des Kleingedruckten zu unterstützen. Also frag!

Auf welche meiner Brüder bekommst du einen Zuschuss?

Du kannst eine Förderung als Privatperson beantragen, jedoch auch als Unternehmen, als Stiftung und sogar als Verein. Damit du dir nicht unnötig Mühe machst, schau zunächst in die Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Da sind einige meiner besten Wägen drin! Möchtest du einen meiner Kumpel haben oder besitzt ihn bereits seit kurzem, ergibt es Sinn, Fördermittel zu beantragen – du kannst es ja ruhig versuchen!

Schade eigentlich, aber für Luxus zahlt der Staat nicht … 

Irgendwo hat jeder Spaß seine Grenzen, auch wenn ich es sicher anders gemacht hätte. Der Staat hat sich gesagt, dass Anschaffungskosten bzw. Nettolistenpreise von über 65.000 € ein Zeichen dafür sind, dass ein Käufer eines entsprechend teuren Fahrzeugs mit alternativem Antrieb keine staatliche Hilfe benötigt, um seine Wünsche zu verwirklichen: Für meine luxuriösen Automobil-Freunde gibt es keine staatlichen Förderprämien bei der Anschaffung.

Förderung von Elektroautos über die Kfz-Steuer

Die bisher genannten staatlichen Fördermaßnahmen gelten nur, wenn du mich durch einen Neuwagen ersetzt. Über die Kfz-Steuer sollen zusätzlich Anreize für alle Autobesitzer geschaffen werden, um auf eine umweltfreundlichere Antriebsart zu setzen und den Handel mit Elektroautos bzw. Brennstoffzellen-Fahrzeugen anzukurbeln. Zehn Jahre lang müssen z. B. diejenigen keine Kfz-Steuer zahlen, die sich ein Elektroauto anschaffen – da kommt schon ein beachtliches Sümmchen zusammen, wenn du mich fragst. Das gilt für alle batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge mit Erstzulassung bis zum 31.12.2020

Auch wenn ein E-Auto als Dienstwagen genutzt wird, gibt es steuerliche Vorteile: Es wird mit nur 0,5 % des Listenpreises versteuert, und zwar pauschal. Ich hingegen als klassischer Verbrenner werde mit einem Prozent des Listenpreises versteuert. Tja, was soll ich machen? Fährst du statt mit mir mit einem Elektroauto zur Arbeit, muss das Laden beim Arbeitgeber nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden – auch hier habe ich als Verbrenner Nachteile, was deinen Geldbeutel anbelangt.